05.01.2023 - 12:22
Ein Wildschwein im Garten hinterlässt große Schäden. Mit seinem borstigen Fell, seiner gedrungenen Statur und dem keilförmigen Kopf ist es unverwechselbar. Die in Rotten - Familienrudeln - zusammenlebenden Wildtiere, sind selten alleine unterwegs. Leider ist es aufwändig, Wildschweine dauerhaft aus dem Garten zu vertreiben.
Wildschweine leben bevorzugt in unterholzreichen Misch- und Laubwälder. Im Sommer ernähren sie sich von Feldfrüchten. Das reiche Nahrungsangebot ist es, das Wildschweine, die über einen hervorragenden Geruchssinn verfügen, in Hausgärten lockt. Zu ihren Vorlieben zählen Fallobst, Gemüse und Holzspäne. Kompostanlagen, in denen sie mit ihren ausgeprägten Rüsseln wühlen, liegen günstig am Rand von Gärten. Wildschweine suchen nicht nur Gärten in ländlichen Gebieten und in der Nähe von Wäldern auf. Auch urbane Umgebungen sind betroffen. Hungrige Wildschweine schätzen Schrebergärten und Gartenanlagen aufgrund ihrer vielen Bäume, Sträucher, Hecke und Beete auf engem Raum.
Die Schäden, die die Paarhufer verursachen, sind nicht zu übersehen. Befindet sich ein Wildschwein im Garten auf Nahrungssuche, pflügt es mit seinem Rüssel große Gartenflächen um. In den tiefen Furchen findet es Insekten und Pilze, die es sofort frisst. Auch einige Wurzeln, Kräuter und Pflanzen stehen auf dem Speiseplan der von Gärtnern und Landwirten gleichermaßen gefürchteten Allesfresser.
Entdeckst Du ein Wildschwein im Garten, solltest Du nicht blindlings mit dem nächstbesten Gegenstand in der Hand auf das Tier zustürmen. Gerät eine Bache mit Frischlingen in Bedrängnis und hat sie das Gefühl, sich verteidigen zu müssen, kann das Muttertier zu einer Lebensgefahr für den Menschen und Haustiere werden. Die großen Eckzähne der männlichen Eber können schwere Verletzungen verursachen.
Ist es aufgrund der Schäden und der zwei typischen länglichen Abdrücke eindeutig, dass Wildschweine die Zerstörungen in Deinem Garten verursacht haben, gibt es verschiedene Schutzmechanismen, um eine wiederholte Heimsuchung durch die borstigen Wühler zu vermeiden. Erfahrene Gärtner empfehlen Dir, grelle Scheinwerfer mit Bewegungsmelder zu installieren, die - sobald sie automatisch angehen - die Wildschweine in die Flucht jagen. Spezielle, unangenehm riechende Pellets, die auf der Zunge der Wildschweine einen bitteren Geschmack hinterlassen, können die unerwünschten Gäste dazu bewegen, sich nach einem neuen Revier umzusehen.
Sind Scheinwerfer und Spezialpellets nicht genug, um Wildschweine in die Flucht zu schlagen, kannst Du eine niedrige Umzäunung durch einen neuen Zaun ab einer sichtbaren Höhe von 1,50 Metern ersetzen. Wichtig ist es, dass der von Dir gewählte Zaun robuste Drähte besitzt und Du ihn so montierst, dass er mindesten 40 cm tief in den Boden hineinreicht. Das verhindert, dass sich die kräftigen Wildtiere durchgraben. Achte zudem darauf, die Biotonne gut verschlossen zu halten, Fallobst regelmäßig zu entfernen und keine Essensreste auf den Kompost zu werfen.
Siehst Du Dich unvermittelt einem Wildschwein gegenüber, solltest Du es vermeiden, hektische Bewegungen zu machen oder in Panik wegzulaufen. Die borstigen Wildtiere sind grundsätzlich friedlich und haben vor Menschen Angst. Näherst Du Dich, könnte das Wildschwein einen Angriff vermuten und diesen erwidern. Besser ist es, Du entfernst Dich langsam, indem Du Schritt für Schritt rückwärts weggehst.
Hast Du viele Wildschweine im Garten und das Gefühl der Plage nicht eigenständig Herr zu werden, ist es sinnvoll, dem zuständigen Jäger oder der Polizei Bescheid zu geben, damit sie geeignete Maßnahmen in die Wege leiten können.